08.03.2023 | Christina Ingerfurth

Israel und Jordanien

Exkursion nach Israel und Jordanien

Über die Faschingsferien waren Schüler*innen der Oberstufe des Julius-Lohmann-Gymnasiums mit Geschichtslehrer Michael Wendel in Israel und Jordanien unterwegs, wo sie den Nahostkonflikt ganz hautnah und nicht nur durch Texte im Geschichtsbuch erlebten.
Nach einem entspannten Start im sehr westlichen und liberal geprägten Tel-Aviv spürten sie in Jerusalem an jeder Ecke die Multikulturalität und Religiosität Israels sowie den ganzen Facettenreichtum des Konflikts. Ob bei Besuchen der Altstadt, bei Gesprächen mit Bewegungen und Organisationen wie MEET (Middle East Entrepreneurs of Tomorrow) oder Combatants for Peace, bei einem Ausflug ins Westjordanland, wo der Siedlungs- und Mauerbau mit all seinen Konsequenzen spürbar wird, oder aber auch bei Straßendemonstrationen für die Demokratie und gegen die geplante Justizreform: überall waren sie konfrontiert mit den unterschiedlichen Sichtweisen und Haltungen, mit Ängsten und Sorgen durchwegs freundlicher Menschen – alle auf ihre Weise nachvollziehbar.

Diese sehr intensiven Eindrücke wurden dann noch ergänzt um teils sehr emotionale Gespräche mit jordanischen Schülern einer Round Square Partnerschule in Amman, die ihnen aufgrund ihrer palästinensischen Wurzeln noch mal einen ganz anderen Blick auf die Problematik eröffneten. Hier wurden die Auswirkungen des Flüchtlingsthemas sehr deutlich: Millionen von aus Palästina stammender Jordanier, die sich möglicherweise nie als Jordanier fühlen werden und einer Heimat nachtrauern, die sie nie kennengelernt haben.
Abgerundet wurde die Tour schließlich durch Ausflüge, die ihnen neben den ganzen ungelösten Problemen vor allem noch mal eins vor Augen führten: wie unglaublich schön die Gegend ist – ob am Toten Meer, beim Kloster St. Georg, das hoch über einer Schlucht mitten in den Felsen hineingebaut wurde, oder – was bei einem Abstecher nach Jordanien natürlich nicht fehlen durfte – in der antiken Felsenstadt Petra, einem der neuen sieben Weltwunder.

Gelehrt hat sie diese intensive Woche in Israel und Jordanien viel:  Lösung zum Nahostkonflikt haben sie nicht gefunden, aber es wurde ihnen bewusst, wie wichtig es ist, offen zu sein und miteinander zu reden. Und auch wenn die Situation aktuell brisant ist - die Begegnungen mit wundervollen Menschen lassen hoffen, dass der Konflikt eines Tages beigelegt werden kann.