Schondorfer-Begegnungen: Zum Gedenken an Helmut James Graf von Moltke
Knud von Harbou: Das Mögliche nach dem Unmöglichen
Der Widerstandskämpfer Graf von Moltke war ab 1923 Schüler des Landheims Schondorf am Ammersee. Dies und die Tatsache, dass sich am 23.01.2025 sein Todes- bzw. Hinrichtungstag zum 80. Mal gejährt hat war einer der Impulse, die Knud von Harbou zu seinem Vortrag „Das Mögliche nach dem Unmöglichen – zum Gedenken an Helmut James Graf von Moltke“ bewegt hat. Noch entscheidender war allerdings, dass die Person Moltke mit seiner liberalen Haltung, sein Agieren im 3. Reich, seine Position in der heterogenen Widerstandsbewegung „Kreisauer Kreis“ Aspekte sind, sie bis dato viel zu wenig erforscht und publiziert sind.
Der Historiker und Journalist von Harbou hat in seinem Vortrag die persönlichen Umstände von Moltke anhand des umfangreichen Briefwechsels ebenso intensiv dargestellt wie die spezifischen historischen Gegebenheiten und die Verflechtungen des Kreisauer Kreises.
Im sehr gut gefüllten Vortragssaal des Landheims war die Stimmung während des fast zweistündigen Vortrags und der anschließenden Diskussion auffallend ruhig und konzentriert. Das mag Harbous dichtem Vortrag geschuldet sein – und vor allem der Aktualität dieses Themas.